Wir haben die Orientierung!
Seit einiger Zeit bereichern Orientierungsläuferinnen und Orientierungsläufer die Trainingsgruppe der Leichtathletikabteilung. Dabei haben sie nicht nur eine gute Orientierung, sondern sind für den PSV auch auf abgemessenen und gut gekennzeichneten Strecken unterwegs, wie vor 2 Wochen beim Halbmarathon in Mainz (s. den Bericht auf dieser Seite).
Doch sind sie natürlich weiterhin in ihrer "Ursprungsdisziplin", dem Orientierungslauf aktiv. Hineingeschnuppert in diese für Viele unbekannte Art des Laufens hat auch Sonja Ginter, die zu ihrem Portfolio (Laufen, Triathlon) nun auch einen erfolgreich absolvierten Orientierungslauf zählen kann. Hier der Bericht von Sabine Rothaug:
"Am vergangenen Wochenende richteten der SC Helsa und der OSC Kassel ein Orientierungslauf-Wochenende für mehr als 170 Orientierungsläufer aus ganz Deutschland bei uns in Nordhessen aus. Mit dabei waren auch einige unserer PSVler. Am Samstag wurden die Hessischen Meisterschaften im Sprint-Orientierungslauf in Helsa ausgetragen, eingebettet in einen Knock-Out-Sprint, und Sonntag die Hessischen Meisterschaften über die Langdistanz in Söhrewald-Wattenbach. Beim Orientierungslauf müssen mit Karte und Kompass auf der Karte eingezeichnete Kontrollpunkte, sogenannte Posten, in der vorgegebenen Reihenfolge angelaufen werden. Die Route zu den Posten wählt jeder individuell. Bei der HM Sprint mussten Carla, Paula und Sabine auf 2,9 km Idealroute mit 105 Höhenmetern 17 Posten anlaufen. Bei Hendrik waren es bei 3,2 km und 125 Höhenmetern 19 Posten. Sabine musste sich mit einer Laufzeit von 18:36 min zwar mit über 3 min Rückstand auf die Siegerin drei Nationalläuferinnen geschlagen geben. Da diese jedoch aus Niedersachsen, Sachsen und Nordrhein-Westfalen kamen, sicherte sie sich damit den Hessischen Meistertitel. Carla lief mit 69 sec hinter Sabine und nur 9 sec Rückstand auf Bronze auf Rang vier ins Ziel. Knappe 12 sec hinter ihrer Schwester lief Paula auf Platz fünf. Hendrik sicherte sich mit einer Laufzeit von 18:35 min und knapp 4 min Rückstand auf den Südhessen und neuseeländischen Nationalläufer Toby Scott die Bronzemedaille.
Neben der Kür der Hessischen Meister war der Knock-Out-Sprint das überregionale Highlight des Wochenendes. Während im Orientierungslauf für gewöhnlich jeder Läufer einzeln und zu einer individuellen Startzeit startet, gehen beim Knock-Out-Sprint sechs Läufer gleichzeitig auf die Strecke. Im Kopf-an-Kopf-Rennen müssen die Athleten durch hohes Tempo und taktisches Geschick schneller als ihre Konkurrenz sein, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Da gilt es zu entscheiden, ob man eine andere Route wählt als die Konkurrenz und versucht, so schneller zu sein oder ob man die gleiche Route wählt und durch höheres Tempo davonrennt. Der Einzellauf der HM Sprint stellte den Qualifikationslauf dar. Es folgten Viertelfinale, Halbfinale und Finale. Hendrik sicherte sich souverän einen Platz im Finale, wo er auf Rang sechs ins Ziel lief. Paula und Sabine schafften es bis ins Halbfinale. Während Paula ein Halbfinale erwischte, in dem beide Finaltickets erwartungsgemäß sehr sicher durch Bundeskaderathletinnen erlaufen wurden, war für Sabine die Chance aufs Finale etwas höher. Zwar baute sie zunächst einen knappen Vorsprung auf, indem sie einen Fehler ihrer Konkurrentinnen nicht mitmachte, verlor aber auf einer Routenwahl 24 Sekunden und verpasste schlussendlich als Drittplatzierte das Finale mit einem deutlichen Rückstand von 50 sec.
Bei der sonntäglichen HM Lang sind Carla, Paula, Sabine und Hendrik zwar nicht in der Ergebnisliste zu finden, im Wald waren sie aber trotzdem. Sie waren Teil des Orga-Teams, brachten unter anderem die Markierungen für die Kontrollposten in den Wald und sammelten sie wieder ein. Und trotzdem findet sich in der Ergebnisliste ein im PSV bekannter Name: Sonja Ginter machte erstmals einen Orientierungslauf mit und meisterte in der offenen Kategorie die Strecke von 3,4 km Luftlinie mit 125 Höhenmetern mit 10 Posten in 1:27:14 Stunde. Klasse, Sonja!!!"
Herzlichen Glückwunsch allen Startenden, Hessischen Meistern und denen, die es knapp nicht geworden sind. Ein anspruchsvoller Sport, der neben guten Laufleistungen viel Köpfchen verlangt.