Leichtathletik

13. April 2025 - BiMa57

Hinter der Abkürzung verbirgt sich ein Laufklassiker der Region: der Bilstein-Ultramarathon über 57 km

Der Bilstein-Ultra ist ein Klassiker unter den Ultraläufen der Region. Und auch in unserer Laufgruppe nimmt die Zahl derjenigen, die sich über die Marathondistanz hinaus wagen, Berge lieben und beides mit Ultraläufen verbinden, merklich zu. Während Ferenc Zsoldos schon seit langer Zeit Marathondistanzen nur noch als Trainingsläufe für "Mehr" ansieht, Patrick George auch schon lange (und vor seiner Zeit in unserer Gruppe) die Langstrecke in hügeligem Gelände liebt, werden auch seit einiger Zeit die Wettkämpfe von Ina Warnecke länger, weiter, anspruchsvoller und ihre Leistungen um so beeindruckender. Neu in der Runde ist Sebastian Klüppel, der im letzten Jahr noch beim Marathon in Hannover seine Bestzeit pulverisierte, dann aber ein schwieriges Jahr mit zahlreichen Verletzungen hatte. Ferenc, Ina und Sebastian eint eines: ein gemeinsamer Start beim Transvulcania Ultramarathon am 10.5.2025 auf La Palma. Mit dabei wird sein René Platzek, den wir auch schon aus zahlreichen Berglauf-Erfolgsberichten kennen. Es wird dann gelten, 73 km und 4350 Höhenmeter zu überwinden.

Doch zunächst der Blick auf den Lokalsport. Ferenc und Sebastian haben uns jeweils ihre Laufeindrücke geschildert - danke dafür. Und wir beginnen mit Ferenc:

" 13. BiMa Ultra…. Der ewige Vierte…."
Auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt stand an diesem Wochenende der BiMa-Ultra in Kleinalmerode an. Bisher war das Training durch mehrere Erkältungen ein wenig holprig. In der Vorbereitung bin ich zwar schon mehrfach Distanzen um die fünfzig Kilometer oder mehr mit vielen Höhenmeter gelaufen. Mit dem einen oder anderen Lauf war ich auch zufrieden, aber überwiegend waren die Läufe nicht so, wie ich sie laufen wollte. Etwas zäh und ohne Motivation. Anscheinend werde auch ich alt. Da ich mich nicht so richtig einschätzen konnte, war mein Ziel, von Anfang an mit etwas Druck zu laufen und zu schauen, dass ich unter die Top fünf laufe. Das Starterfeld war dieses Jahr richtig stark. Mein Favorit war von Anfang an Christoph Kroll (ein super Läufer). Dann hatte sich kurzfristig Patrik George angemeldet, der dieses Jahr schon top Wettkämpfe gelaufen ist. Daniel Zielonka konnte ich nicht einschätzen, wie sich aber im nach hinein herausstellte, war er sehr stark unterwegs.
So standen Ina, Sebastian, Patrick und ich am Start und warteten, dass es losgeht. Die Verhältnisse waren super. Die Strecke war trocken und das Wetter hat, bis auf den Wind, auch mitgespielt. Am Anfang ging es erstmal berghoch und ich hatte so 10-15 Läufer vor mir. Um die Spitze nicht zu verlieren musste ich mich ranhalten und so war ich bei ca. Kilometer 8 beim Zweit- und Drittplatzierten angekommen. Habe aber schnell gemerkt, dass ich das Tempo bergab nicht mithalten konnte. Ich habe sie dann ziehen lassen. Irgendwann lief Patrick dann neben mir. Bis hoch zum Bilstein sind wir zusammengelaufen. Ab dem Bilstein geht es dann erstmal nur bergab, wo ich einen minimalen Vorsprung herauslaufen konnte. Am Anfang der Zusatzrunde hatte er mich dann eingeholt und hat seinen Vorsprung ausgebaut. An der Verpflegungsstation stand Sebastian Wagner, er war schon mit körperlichen Schwierigkeiten an den Start gegangen und musste den Lauf leider abbrechen. Patrick hat dann seinen Vorsprung so ausgebaut, dass er aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Ich lief den langgezogenen Berg dann mit meinem Tempo hoch, was auch ganz gut geklappt hat. Nach diesem Anstieg wusste ich, dass ja nur noch ein langer Anstieg anstand und so war ich froh, dass ich diesen Anstieg gut hinter mich gebracht hatte. Oben auf dem flachen Abschnitt kam Patrik offroad wieder auf die Strecke. Er hatte sich verlaufen. Patrik war zu dem Zeitpunkt Dritter und ich Vierter. Hm… kurz hatte ich überlegt, sein Tempo mitzugehen. Die Vernunft hat aber nein gesagt und so lies ich Patrick wieder ziehen. Angekommen an der Verpflegungsstation, wo die Zusatzrunde begann, war Patrick ca. 50 Meter vor mir. Als ich los lief, schaute ich gerade aus und sah Patrick, wie er erneut auf der Strecke der Zusatzrunde war. Er war ca. 300-400 Meter entfernt, ich brüllte seinen Namen und gab ihm zu verstehen, dass er falsch läuft. Eigentlich dumm von mir, da ich somit auf Position drei lag und gute Chancen gehabt hätte, diese Platzierung ins Ziel zu retten. Das wäre aber dann kein schöner dritter Platz gewesen. Also war alles so richtig wie es war. Der letzte Anstieg stand an. Der war richtig zäh und ich musste leider teilweise gehen. Das Gute war, dass es nach dem Anstieg nur noch bergab ging. Bergab waren meine Beine noch super und so konnte ich die letzten Kilometer eine sehr gute Pace laufen. Ich hatte aber keine Chance, Patrick noch einzuholen und so kam ich als Vierter mit ca. einer Minute nach ihm ins Ziel -  der ewige Vierte. 2017, 2019, 2023 und wie sollte es anders sein auch 2025 Vierter im Gesamtfeld. Aber Erster in meiner AK und darauf bin ich in meinem Alter sehr stolz, zumal der Zweite in meiner AK 01:24 Stunde langsamer war als ich.
Ich Ziel gratulierte ich Patrick zu seinem dritten Platz und er bedankte sich dafür, dass ich ihn darauf hingewiesen hatte, dass er falsch gelaufen war. Nachdem ich mich ein wenig ausgeruht hatte, kam Sebastian als Fünfter und Erster in seiner AK ins Ziel und war absolut happy über seinen erfolgreichen Lauf. Er hatte auch super trainiert.
Jetzt musste nur noch Ina ins Ziel kommen. Ich hatte mir ausgerechnet, dass sie ca. 7 Stunden für die Ultra-Distanz benötigt. So wartete ich im Zielbereich. Zwischenzeitlich fing es an leicht zu regnen. Nach sieben Stunden und elf Minuten lief sie dann sichtlich froh, jubelnd und lachend ins Ziel. Einfach super - ich bin mega stolz auf ihre Leitung. Die Voraussetzungen, dass sie den Lauf finisht, waren eigentlich nicht gut, umso stolzer bin ich, dass sie es geschafft hat. Ein starker und erfolgreicher Tag für den PSV.
Patrik George Platz 3 AK 1
Ferenc Zsoldos Platz 4 AK 1
Sebastian Klüppel Platz 5 AK 1
Ina Warnecke Platz 9 AK 1
Dank an das BiMa Orga-Team, die es wieder geschafft haben ein super Lauf-Event auf die Beine zu stellen."

Und hier der Bericht von Sebastian:

" Nach einem ziemlich bescheidenen Dreivierteljahr bin ich wieder gut im Training. Das Zwischenziel Bilstein-Marathon ist sehr gut gelaufen mit einer Top-Platzierung! Ich habe am Anfang schon gemerkt, dass ich gut drauf bin und es ein gutes Rennen werden kann. Es war ein ziemlich einsames Rennen, ab km 22 war ich ziemlich alleine unterwegs. Patrick und Ferenc hatte ich zwar am Bilstein Turm an der Verpflegungsstation getroffen und eingeholt (ca km 28), musste sie dann aber ziehen lassen, da ich mich auf mein eigenes Rennen konzentrieren wollte. Geplante Zielzeit waren 5,25 Std., die ich um 4,5 Min nochmal toppen konnte, einfach ein Sahnetag mit dem 5. Platz Gesamt und Erster in der AK."

Wir sind mächtig stolz auf unsere Bergläufer und werden euren Lauf am 10.5. gespannt und mit großem Respekt verfolgen!!